»JAMstack Fundamentals«

jamstack ssg

Bild: Ladder to sky clouds

Kürzlich hatten wir es hier vom aktuellen Hype-Begriff »JAMstack«. Smashing jetzt auch, in einem ausführlichen Webinar mit einem JAMstack- und »Serverless«-Protagonisten, Phil Hawksworth von Netlify:

JAMstack Fundamentals: What, What And How

Großartig: Smashing liefert eine komplette Transkription des einstündigen Videos mit!

Mr. Hawksworth erklärt das Thema etwas langatmig, aber ziemlich gründlich. Das ganze natürlich aus Sicht von Netlify. Er relativiert dabei den Mode-Begriff »JAMstack« (»Javascript- APIs- and Markup-Stack«) ein wenig (Zitat):

»Because the common misconception is that every JAMstack site has to be JavaScript and APIs, and Markup, but this kind of thing that we’ve overlooked is that we don’t have to use all three — every one one of these is, kind of, optional. We can use as much, or as little of these as we like. In the same way that a LAMP stack site wouldn’t necessarily need to be hitting a data base. Now, I’ve built things in the past that are served by an apache server, on a Linux machine, and I’ve been using PHP, but I haven’t been hitting a database and I wouldn’t start to rename a stack necessarily for that.«

Und hebt auf das seiner Ansicht nach perfekte Zusammenspiel von JAMstack und »Serverless« ab. »Serverless« ist ein anderer Modebegriff, im Prinzip bedeutet das nur, dass man statt eines eigenen Servers den eines Cloud-Anbieters nutzt und sich nicht um den eigenen Server kümmern muss (Zitat):

»Serverless and JAMstack, they just fit together really beautifully.«

Ein empfehlenswertes Video, um die Ideen der Webdevelopment-Glaubensrichtung »JAMstack« etwas genauer kennenzulernen.

Wir »Old-School«-Developer sind naturgemäß etwas skeptisch. Wenn man auf den vollen JAMstack-Pfad geht, erkauft man sich den Vorteil, sich nicht um einen eigenen Server (CMS, dynamische Komponenten…) kümmern zu müssen, mit der Abhängigkeit von diversen Cloud-Anbietern…

(Bild: Samuel Zeller auf Unsplash, thanx!)

Git-Integration in Sublime deaktivieren

sublime editor

Screenshot des MacOS-Desktops mit neun Sublime-Fenstern

Kürzlich kam die Version 3.2 meines aktuellen Lieblingseditors Sublime Text heraus. Eine der spektakulären Neuerungen: Git-Integration im Editor. Damit gab es ein handfestes Problem. Da ich in Sublime »lebe« (siehe Bild, alle Arbeits-, Neben- und Blog-Projekte sind ständig in einem eigenen Fenster offen), war Sublime dauerhaft damit beschäftigt, den Git-Status der vielen offenen Dateien zu ermitteln und hielt permanent die CPU auf Trab.

Die Lösung: Git-Integration abschalten! Das geht mit einer Zeile in der Konfiguration überraschend einfach, steht in der Doku aber ganz unten im letzten Absatz und war deshalb für »tl;dr«-Kandidaten wie mich schwer zu finden:

  "show_git_status": false

Davon abgesehen stehe ich als »Old-School-Developer« der IDE-isierung aller Dinge skeptisch gegenüber. Das produziert auf die Dauer nur »Bloatware«. Ein Programm soll eine Aufgabe erfüllen, und die gut. Sprich: Ein Editor soll editieren, mit Git interagiert der Git-Client…

Hausmitteilung: »Old-School-Developer«

miszellen

Bild »IBM Type 26 Printing Card Punch Keyboard« von Ivan Lian

[Foto: »IBM Type 26 Printing Card Punch Keyboard« von Ivan Lian, Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 2.0 Generic Licence, thanks!]

Manche Leute wechseln ihre Blog-Domains schneller als Hipster-Devs das JavaScript-Framework!

Knapp zwei Monate nach der Eröffnung gibt es für nil? schon wieder etwas Neues. Die »Coolen« haben jetzt alle eine .dev-Domain! Deshalb firmiert dieses kleine Dev-Blog ab sofort mit dem Untertitel »Old-School-Web-Developer-Blog« auf einer eigenen modischen .dev-Domain: old-school.dev. Was dann natürlich eher nicht »old-school« ist, sondern mehr so Hipster-Dev-Kram. Die alte Domain hat selbstverständlich einen Redirect auf die neue. Außerdem hat das Blog ein kleines optisches »Realignment« bekommen. Und benutzt nun Flexbox statt Floats!

»Old-School«, was soll das heißen? Wir »erfahrenen« (oder »alten«…) Webentwickler sind in manchen Dingen etwas »altmodisch«. Wir überlegen es uns z.B. ganz genau, eine laufende Anwendung komplett neu zu schreiben, weil ein neues JavaScript-Framework versucht, einen Paradigmenwechsel in der Entwicklung durchzusetzen und in Reddit, Hacker News und Blogs alle schreiben, dass man das jetzt unbedingt so machen soll. Oder wir rendern komplexe Web-Anwendungen lieber auf dem Server, statt sie als monströse SPA mit dem heißesten neuen JS-Framework im Client ablaufen zu lassen…

Manchmal ist »Simple & Boring« die bessere Lösung. Und man sollte sich davor hüten, aus einer Flut von Artikeln und Vorträgen über ein neues Framework oder eine neue Software auf augenblickliche Relevanz für die eigene Arbeit zu schließen. Jeremy Keith schrieb dazu:

»I don’t know about you, but I constantly feel like I’m behind the curve because I’m not currently using TypeScript or GraphQL or React.«

Letztendlich ist »da draußen« eine Menge erprobtes und »altes« Zeug im Einsatz, man hört nur weniger davon. Denn es ist wie Metafizzy schrieb:

»You don’t hear about TextMate because TextMate is old. What would I tweet? Still using TextMate. Still good.«

So sieht es aus. In diesem Sinne: Weiter geht's, und »Happy Coding«!

Entwickler-Weisheiten: Serverless

serverless rants

»Uncle Dave« Wyner:

»Serverless is one of those unfortunate names that confuse the hell out of people because it’s a lie. Your software most definitely runs on a server.«

Lt. einer Quora-Frage wurde der schöne Begriff Serverless erstmals 2010 von einem Startup namens PiCLoud benutzt und dann 2012 in einem Blogeintrag bei Readwrite in den Diskurs geworfen.

Natürlich geht in Wirklichkeit nichts ohne Server, und wenn man Serverless deployed, benutzt man halt Server anderer Leute in der Cloud statt des eigenen. Wahrscheinlich wollte man damals kein Wort mit Cloud verwenden, weil das Wort Cloud nach der ersten großen Euphorie zu Web-2.0-Zeiten schon ein wenig nach »Sicherheitslücken« und »Abhängigkeit von Big Playern aus USA« klang…